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Subjektive, objektive und wahre
Realität
Was ich subjektive
Realität nenne, ist die Wahrnehmung einer Person in seiner wahrnehmbaren
Umgebung. Die objektive Realität ist die u.U. abstrakte Beschreibung
von subjektiver Realität. Diese objektive Realität versucht durch
Regeln die Summe subjektiver Erfahrungen zu erklären. Die wahre
Realität ist die Summe aller möglichen Informationen und deshalb
für uns nicht wahrnehmbar.
Meiner Meinung
nach sollten wir uns ruhig mal von den gewohnten Pfaden lösen,
und uns von dem was wir zu glauben meinen distanzieren. Alles
was wir wahrnehmen ist lediglich ein Zerrbild dessen was um uns
herum geschieht. Ein kleines Beispiel:
Ich habe
vor mir einen Monitor mit einer Bildfrequenz von 100 Hz stehen.
Das Bild ist klar und wenn sich nichts ändert, kaum von einem
Foto zu unterscheiden. Jetzt gebe ich mir eine Spritze mit super-mega-spezial
Adrenalin womit ich meine Wahrnehmungsfähigkeit verdopple. Der
Monitor vor mir beginnt ein wenig zu flackern, weil er wegen meiner
doppelten Wahrnehmungsfähigkeit einem 50 Hz Bildschirm bei normaler
Wahrnehmung entspricht. Jetzt gebe ich mir eine zweite Spritze.
Ich beginne einzelne Bilder wahrzunehmen. Noch eine Spritze und
ich kann deutlich einzelne Bilder unterscheiden. Wenn ich dieses
Spiel weiter treibe, sehe ich irgendwann wie sich jeder einzelne
Bildpunkt aufbaut. Das ist nicht nur langweilig, sondern verhindert
auch die Wahrnehmung von Bewegungen auf dem Bildschirm. Wenn ich
mir weitere Spritzen gebe, steht die Welt um mich herum beinahe
still.
Dieses Beispiel
soll lediglich verdeutlichen, daß nichts so ist wie es scheint
und läßt natürlich physikalische Aspekte außer Betracht, zeigt
aber deutlich wie relativ die subjektive Realität sein kann. Natürlich
kann man diesen Effekt mit der objektiven Realität erklären, doch
versagt die objektive Realität bei dem Versuch ein ganzheitliches
Bild unserer Umgebung zu geben. Es ist nicht möglich, alle uns
bekannten Informationen unserer direkten Umwelt zu erfassen oder
zu berechnen. Unsere Umwelt ist eine Suppe aus Licht (nicht nur
das sichtbare!), Wärmestrahlung, Elektrizität und so weiter. Wenn
wir alle Informationen visualisieren könnten, wäre das Bild wahrscheinlich
tief schwarz, aber auf jeden Fall wäre mein Monitor darauf nicht
zu erkennen, weil das was ihn aus macht von unglaublich vielen
Informationen überlagert würde. Wenn ich nun davon ausgehe, daß
es eine (wahre) Realität gibt, die eigentlich nichts mit dem was
wir wahrnehmen zu tun hat, dann bleibt die Frage ob sie uns nutzen
kann, oder einfach für immer ein Gedankengebilde bleibt. Wenn
ich mir den Schritt vom reinen Wahrnehmungswesen hin zum Erklärungswesen
der Menschen anschaue, dann sah es wohl zuerst auch so aus, als
ob uns das "warum" und das "wie" nicht weiter bringt, doch die
Vergangenheit hat gezeigt wie wichtig das "warum" und "wie" ist.
Vielleicht entdecken wir irgendwann die Realität und finden darüber
Möglichkeiten von denen heute niemand eine Vorstellung hat. Vielleicht
reisen wir doch irgendwann einmal nicht mehr mit Impulsenergie
sondern mit einer, noch völlig unbekannte Reisemethode (StarTrek
läßt grüßen!).
Was ist eure Meinung dazu?
OS
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